(5. Monat) Wie feierten wir Weihnachten im Ausland?

Ich freue mich wenn sie das interessiert! Wenn sie dies lesen, dann zeigt es mir das sie besorgt sind um ihre Liebsten. Werden sie diese vermissen? Machen sie ihren Kindern ein schönes Weihnachtsfest? Was kommt auf sie zu, wenn sie fernab von zu Hause sind?

Dann haben sie ein riesiges Herz und ich möchte Ihnen an dieser Stelle mitteilen, das sie wunderbar sind!

Wir als Eltern haben und diese Fragen gestellt und sind im Oktober schon in der Weihnachtsplanung gewesen. Denn wir wussten, unser Piet braucht Weihnachten, einen Baum, Lichter und eine Familie die auch wirklich weihnachten feiert. Es braucht keinen Schnee, denn den haben wir in Norddeutschland eh nie zu Weihnachten. Es regnet wie immer am heiligen Abend!

Deshalb haben wir frühzeitig überlegt wohin wir fliegen und was wir tun. Wir sind den halben November und bis zum 19. Dezember auf Sri Lanka gewesen und wussten das wir Richtung Japan wollten. Wir schauten auf den Globus und auf Weltenbummler Blogs um zu entscheiden was wir tun und kamen auf Bangkok. Nun sind wir hier und Bangkok war eine gute Entscheidung. Riesige Weihnachtsbäume in den Hotels, Shoppingmals und auf öffentlichen Plätzen. Ab 18.00h Abends ist alles hell erleuchtet und Weihnachtsmusik ist überall. Schön! Unser Hotel haben wir zu viert vor Ort ausgesucht, nicht nach den Zimmern sondern nach dem schönsten Weihnachtsbaum in der Lobby und nach dem Ambiente. 

Im internationalen Shopping Center “Centroworld” gibt es einen Foodstore der aus aller Welt Süßigkeiten hat. So habe ich meine Männer überrascht und deutsche Schokolade und Haribos gekauft. Dänische Kekse, Holländische Lakritze und Amerikanische Chips. Einfach alles was wir lange nicht gegessen haben. Ach und nicht zu vergessen einen Dresdner Stollen, gab es als Rarität zu probieren. Doch da hörte es bei mir auf, denn das war mir wirklich zu teuer… aber wir sind doch noch zum Stollen gekommen, warten sie es ab. 

Was ich aber noch kaufen konnte, war ein deutsches Sauerteigbrot und bayrische Brezeln, ein Gefühl von Heimat machte sich wohlig in uns breit. Wahrscheinlich denken sie gerade wie einfach! Doch wenn sie 5 Monate unterwegs sind und davon den letzten Monat gar keine Süßigkeiten hatten und auch kein gutes Brot dann freuen sie sich darauf!

Das Weihnachtsessen sollte auch schon etwas besonderes sein und nicht im Hotel stattfinden. Wir guckten uns die Tower Bar in Bangkok aus. Im 82. Stock mit Blick über die Stadt und Buffet. Wir liefen am 22.12. zum Hotel und wollten einen Tisch bestellen. Es gab genau noch einen einzigen Tisch für uns und der war dann unserer. Puh, das hat dann geklappt und wir waren glücklich! 

Geschenke… mein Mann und ich beratschlagten uns. Wir können nicht noch mehr an Gepäck mitnehmen, doch eine Kleinigkeit muss es geben. Etwas zum auspacken und freuen! Am 23. ging mein Mann los und besorgte für Felix ein Mikrofon für seine Kamera. Davon hat Felix schon mehrmals gesprochen und Piet bekam eine kleine Umhängetasche, damit er nicht sein Handy und Geld lose in der Hosentasche umherträgt. Dazu noch die Süßigkeiten und ein paar coole Socken und Tüddelüt, das war perfekt.

Dann kam der 23.12. und alles änderte sich. Die Jungs klagten über Bauchschmerzen und Piet fing an sich am Nachmittag zu übergeben und das nicht nur einmal. Am Abend war es dann so schlimm, das ich einen deutschen Arzt in Bangkok anrief. Er war sehr entspannt und fragte mich ob ich eine Vermutung hätte. Ich antwortet, das ich glaube das es die Milch sei, die beide zum Frühstück getrunken haben. Er bestätigte sofort meine Vermutung und gab mir eine bestimmte Sorte an Penicillin durch. Die Medikamente sind frei verkäuflich und Harald besorgte zusammen mit den Geschenken die Medikamente. Das Penicillin wirkte auch innerhalb von 6 Stunden. Am 24.12. war alles wieder gut, doch die Jungs hatten keinen Appetit auf Essen. Die Psyche spielte einfach noch nicht mir und sie trauten sich nicht etwas zu essen. Schade, denn mein Mann und ich freuten uns so sehr auf das Buffet. 

So wie es unsere Tradition will, haben wir uns wie zu Hause schick in Schale geworfen und sind mit dem Taxi zur Tower Bar gefahren.  Mein Pieti war noch etwas schlapp und das schlug sich auch auf sein Gemüt wieder. Er gestand uns, das er seine Oma und Opa und seinen Onkel Frank vermisse. Genauso wäre er an den Weihnachtstagen gerne zu Onkel Joachim und seiner Cousine Mia gefahren. Antje fehle ihm auch, wie es ihr wohl geht… Ach das war so süß und ich nahm meine Pieti in den Arm mit den Worten, wir können alle ganz entspannt nach unserem Abendessen anrufen. Dann ist es in Deutschland 14.00h und sie freuen sich bestimmt wenn wir einen Facetime Anruf machen. 

Das Buffet in der Tower Bar war nicht nur ein Buffet sonder es gab sogar ein Entertainment Programm. Ganz niedlich kamen mehrmals verkleidetet Sänger/Chor vorbei und sangen Weihnachtslieder mit Akzent!  

Das Personal war zum Teil verkleidet und hatten Weihnachtsmützen oder waren in Rot/Weiß gekleidet. Am Ende durften wir uns eine Weihnachtskugel vom Baum nehmen und bei einer Tombola teilnehmen. Obwohl in Thailand gar kein Christmas gefeiert wird, haben sie es uns Ausländern wirklich schön gemacht. 

Nach dem Essen sind wir ins Hotel und haben zur viert auf dem Bett gesessen und mit Deutschland telefoniert. Anschließend haben wir uns in die gemütlichen Klamotten geworfen und eine Weihnachtsserie auf Netflix herausgesucht und dann gab es einen Herz Schmerz Marathon von 3 Stunden. Wir sind dann selig ins Bett gegangen, noch eine Penicillin verabreicht und das Fazit von unserem Heiligabend ist: Es ist so wie es ist und es war so wie es sein soll. Die Familie zusammen, unsere Liebsten fern und dennoch ganz nah bei uns im Herzen und genauso wie zu Hause auf den letzten Drücker gibt es noch Überraschungen die noch bewältigt werden müssen. 

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