4. Monat unserer Reise (Sri Lanka)
Abhängen!
Lust auf Ausflüge? Im Moment leider gar nicht. Wir sind so überladen von Allem. Ich hätte nicht gedacht das es unseren Jungs auch so geht. Ich dachte die Jugend steckt das besser weg! Aber die Erlebnisse mit den Menschen hier in Sri Lanka, welches der Wirtschaftskrise geschuldet ist, ist so anders zu Deutschland das es eine Weile braucht um damit klar zu kommen.
Die Jungs sind gerade mit mir alleine auf Sri Lanka, mein Mann muss für ein paar Wochen arbeiten in Deutschland. D.h. sie reisen mit mir, einem sehr emotionalen Menschen. Das färbt natürlich ab und ich kann nicht verbergen, das mir die Situation Unbehagen bereitet. Nicht nur alleine die Situation mit dem Diebstahl von Piets Handy, sondern auch die Wiederbeschaffung und wie es alles zusammen hing. Jeder betrügt hier jeden und hinzu kommt, das ich eine blonde Frau bin. Ich werde andauernd angequatscht. Ich versuche mit einem Kopftuch in der Stadt herum zu laufen, nehme ein Uber und dennoch! In Colombo hat in einer dunklen Seitengasse mitten im Regen der TukTuk Fahrer angehalten um sich dann zu mir zu drehen und mir zu erzählen das es Downtown auch schön ist und viel billiger als die Shoppingmall wohin ich wollte. Mir war so mulmig zu mute und war so froh das er dann weiter fuhr. Ich schaltete sofort mein Handy ein und kontrollierte die Fahrt. Ich stürzte aus dem TukTuk und war froh die Shoppingmall zu betreten. Mittlerweile haben wir einen sehr guten Kontakt bei der Polizei. Sie warnt zusätzlich das wir ausschließlich zu dritt unterwegs sein sollten. Denn auch Piet ist in Gefahr. Die Gelegenheit Kinder zu entführen und dafür Geld zu verlangen ist sehr verlockend.
Sie selbst hat Vorkehrungen bei ihrem eigenen Haus getroffen. Früher sagt sie hatte sie immer Personal das ihr im Haushalt geholfen hat. Doch nun putzt sie selbst, denn es könnte sein, das am nächsten Tag das Haus leer ist!
Da es so anders zu Deutschland ist, fällt es schwer „anzunehmen“.
Wir sind offenherzig und großherzig, verstecken nie unser lächeln und sind unvoreingenommen. Doch dies zu ändern fällt schwer. Jede Fahrt mit dem TukTuk zu verhandeln, jeden Menschen anzuschauen und misstrauisch zu sein. So haben wir unsere Kinder nicht erzogen. Um das Positive daraus zu erkennen ist, das wir alle Facetten des Lebens mitbekommen. Vor allem die Jungs lernen so so viel von der Mentalität und den Gepflogenheiten. Mir hilft es, dass ich mir nicht so viele Sorgen machen muss, wenn sie alleine durch die Welt tängeln…. und ich denke das werden sie. Wer einmal reist, reist auch zweimal und immer wieder.
Sie werden aus den schwierigen Situationen lernen, sie später als eine Gewohnheit anerkennen, nicht so viel Stress dabei empfinden und frei sein für mehr. Frei sein im Sinne von ich kann die Situation einschätzen, weiss was zu tun ist, kann darüber schauen und sehen wohin es mich bringt. Ist es „gut“ oder ist es „schlecht“?