(3. Monat) Los Angeles – Geschmacksache

Tatsächlich habe ich mehrmals darüber nachgedacht, ob ich zu LA etwas schreiben sollte aus Rücksicht zu unseren Teenagern. LA wurde so krass bei den Jungs oben aufgehangen, das es mir und meinem Mann schwer viel sie nicht auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen.
Die Stadt ist dreckig, aggressiv und beschränkt sich nur aufs konsumieren, wie Weed, Klamotten und Filme. Solche Städte muss es vielleicht auf der Welt geben, aber lebenswert ist diese Stadt nicht. Sie ist wie ein Haifischbecken wo der äußere Schein trügt. Das ist die Kurzfassung zu LA!

Angefangen hat es mit einem Briefing von unserem Airbnb Host, dem die Tränen in die Augen stiegen als er erzählte wie unter Trumps Regierung die Flüchtlings-LKW`s wo Kinder getrennt von ihren Eltern in Käfigen saßen und zu Lagern gebracht wurden mitten durch Long Beach. Es waren Immigranten aus Mexico. Bis zu den Worten, lassen sie sich auf dem Highway zu nichts ein, immer unauffällig bleiben. Es kann sein das jemand eine Waffe im Auto hat…

In Venice Beach sind die Bosse zugegen, dort wird mit der Macht geprahlt. Kein Widerspruch erlaubt, doch ich wollte es wissen und habe einen schwer Tätowierten mit Ketten behangenen um die 50zig Jährigen einmal angesprochen. Ich fragte ihn irgend was belangloses, er gab eine freundliche Auskunft meinte aber auch, das es nicht der richtige Ort für uns sei und wir sollten nicht die Nebenkassen gehen. Wow, so nah ist dann doch die „Straße“!. Alles was ich hier aufschreibe sind unsere Erlebnisse, wir sind als Familie weltoffen und tolerant doch wir haben es auch anders erlebt. 

In LA gibt es zwei Meinungen zu Deutschland. Wir sind im Supermarkt des öfteren von älteren 70zig Jahre und aufwärts angesprochen worden die in uns eine Verbindung nicht nur zu Deutschland sondern auch Österreich und Schweiz gesehen haben. Sie berichteten von ihren entfernten Verwandten die in Kriegsjahren in Europa geblieben sind und freuten sich in Erinnerungen zu schwelgen. Und dann gibt es die jüngere Generation die uns entweder gleichgültig oder abwertend gegenüber stand. Wir sind Ausländer in den USA und das bekommen wir seltsamer Weise zu spüren. Ich habe ein Vermutung dazu, ich habe einen Abend durch die Fernsehsender bei unserem Airbnb gesappt und es gibt tatsächlich Sender die die Aufarbeitung vom ersten und zweiten Weltkrieg zeigen. Ein ganzer Fernsehsender der sich mit unserer Geschichte befasst. Ich war fassungslos! Aber es sollte nicht lange auf sich warten lassen, bis sich mein Gefühl bestätigte. Wir liefen zu Fuß entlang eine Strasse und ein Mann ging auf einmal neben mir und fragte doch allen ernstes ob Hitler noch Regierungschef wäre. Ich war konstatiert und fragte zurück ob Lincoln auch noch Präsident sei.

Wir haben LA einfach nicht verstanden! Vielleicht ist es einfach nur das! Ich könnte noch viele Beobachtungen aufschreiben, hätte aber an dieser Stelle die Sorge, das ich politisch werde oder die Menschen für etwas verurteile, was sie nie anders erlebt haben oder was sie nicht wissen können!  

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