(5. Monat) Traditionelles Fischen auf Sri Lanka

(5. Monat unserer Reise)

Ich bin in Butjadingen aufgewachsen und ein Kind von der Küste. Mein Papa ist regelmäßig mit uns zum Hafen nach Fedderwardersiel gefahren und hat mit uns frischen Fisch gekauft. Mittlerweile ist Fisch so teuer geworden das es schon zu einer Delikatesse gehört. Darum genieße ich es auf Sri Lanka frischen Fisch zu essen so oft ich möchte, gegrillt und zu einem günstigen Preis. Was das betrifft möchte ich gar nicht hier weg! Prawns, Tunfisch, Regenbogenfische, Hummer und Tintenfische liegen auf Holzbrettern direkt am Strand. Hier suchen sie sich einfach aus was sie essen möchten und dann wandert der Fisch schon auf den Grill. Mit viel Knoblauch und Kräutern ist die Zubereitung. Nun habe ich Hunger…

Eigentlich wollte ich auf etwas ganz anderes hinaus, auf die Tatsache das hier mit traditionellen Fischerbooten die Fische gefangen werden. Täglich sehen wir dutzende von Männer die die Boote ins Wasser schieben. Lange Holzstäbe die durch das Boot geführt wurden und auf Kommando Stück für Stück das Boot ins Meer geschoben. Den Bauch des kleinen Schiffes voller Fische wird jeder einzeln wieder herauf geholt und an Land gebracht. An Land warten schon die kleinen Händler die ihre TukTuks mit Kisten beladen und den Fisch wegbringen. Oft ist ein LKW zur Stelle der den größten Teil des Fanges in die drei Stunden entfernte Hauptstadt Colombo bringt um sie dort weiter zu verteilen. Manchmal ist es schon dunkel und wir erkennen nur noch das wirrwar am Strand wenn die Boote wieder herein kommen. Am nächsten Tag werden die Fischernetze am Strand mühsam mit der Hand entheddert bevor die Tide den Fischern sagt, das es wieder Zeit ist hinaus zu fahren. 

Von meinem Gefühl her ist es das was ich erleben will, das was in Kinderbüchern steht, was wir denken so ist es doch richtig. Ich habe oft den frischen Fisch fotografiert und hatte keinen Fischer erlebt, der nicht stolz darauf war seinen Fisch zu präsentieren. Dabei denke ich an Deutschland, an die hochmodernen Fischkutter die mittels Hydraulik ihre Netzte ins Wasser lassen, es trocken in ihren Führerständen haben und auf dem Echolot erkennen wo sich die Fischschwärme tummeln. Was nun am Ende des Tages besser oder schlechter ist vermag jeder Fischer für sich selbst beantworten. Ich hoffe nur, dass unsere Seeleute in Deutschland an der Nordseeküste genauso glücklich aussehen, wenn sie wieder in den Hafen kommen, wie ich es hier erlebe. Denn es ist schon lange her, dass ich einen Fischkutter in Fedderwardersiel life erlebt habe. Wenn ich ins Fischgeschäft gehe, frage ich danach ob der Fisch hier geblieben oder ob dieser in der Zwischenzeit ins Ausland gegangen ist, um diesen dort zu verarbeiten. (z.B.: Krabben werden oft im Ausland gepult und kommen mit Konservierungsstoffen wieder in den Handel nach Deutschland)

Dann zucke ich kurz und will gerade einen Fischer auf Sri Lanka fragen, warum sie sich nicht organisieren. Sich einen Fischkutter kaufen, moderner werden, Kräfte bündeln um nicht so “hart anzupacken” zu müssen. Ach, alles eine europäische Denke! Ich lass es sein, denn die Fischer sehen glücklich aus. 

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