Wir sind zum „Dias de Muertos“ oder auch „Der Tag der Toten“ hergekommen. Wir wollten nicht Halloween in den USA feiern und es war eine gute Entscheidung. Die Tradition, das die Toten gefeiert werden ist wirklich schön. Natürlich ist es ungewöhnlich so viele große Puppen als Skelette und Menschen die geschminkt sind wie Tote zu sehen.
Aber die liebevoll hergerichteten „Altare“ mit Bildern von den Verstorbenen und den Speisen und Getränken die sie zu Lebzeiten gerne gemocht haben waren persönlich und mit viel Herz hergerichtet. In diesen Momenten sucht man in seinem Handy selbst nach Bildern von seinen Liebsten die nicht mehr da sind, damit sie noch näher bei einem sind als sonst.
Die Stimmung in der Stadt ist sehr freundlich, friedlich und geschäftig. Meine Güte, was werden an den Tagen der Vorbereitung viele Dinge von A nach B gebracht. Ungläubig stehen wir am Straßenrand und beobachten das Treiben. Logistisch eine Meisterleistung was in diesen Tagen passiert.
Das Leben hier ist so bunt und einzigartig. Die Mexikaner sind so fleißig, nett und freundlich!
Wir wollten mittendrin sein. Somit haben wir auch manches ausprobiert. Die Jungs waren zum Friseur. Kurz, sehr kurz ist der Schnitt geworden, aber Haare wachsen schon wieder! Ich war zum Friseur und brauchte blonde Strähnen. Das hat alles gut geklappt, bis auf die Tatsache das ich am nächsten Tag im Bett bleiben musste, weil ich mich am Kopf erkältet hatte. Es hat einfach sehr lange gedauert. Aber das Ergebnis ist super geworden und ich habe nur ein Viertel von dem bezahlt was ich zu Hause bezahlt hätte.
Kleiner Tipp: Bei Friseuren und Kosmetikgeschäften können sie sich für den Dias de Muertos schminken lassen.
Wir waren 45Minuten entfernt von der Teotihuacàn Sonnen- und Mondpyramide. Wir als Erwachsene fanden die Bauwerke sehr beeindruckend. Doch anders als vorher im Internet gelesen, dürfen diese nicht mehr bestiegen werden. Ich denke das hat etwas mit Corona zu tun und ich glaube das es für immer so bleibt. Teilweise sind die Stufen schon mit Grün bewachsen.
Kurz zur Geschichte: Teotihuacàn, der Name bedeutet „Wo der Mensch zu Gott wird“. Die Pyramiden sind nicht wie irrtümlich geglaubt von den Azteken gebaut worden sondern von den Teotihuacànos eine eigenständige Zivilisation. Die Sonnenpyramide ist die drittgrößte Pyramide der Welt.
Es erfordert viel Disziplin sich die unzähligen Stände vor den schönen Bauwerken wegzudenken. In schwachen Momenten könnte man auch sagen: Flohmarkt vor einer atemberaubender Kulisse. Der Puma spielte auf Wandmalereien eine große Rolle und hier werden auch „Puma“ Pfeifen verkauft die das Geräusch einer Wildkatze imitieren. So so nervig!
Zum Thema reisen mit Teenagern: Die fanden es unspektakulär und einfach nur warm um zu laufen.
Da unser Tripp sehr spontan war, würde ich allen Eltern empfehlen, das sich die Kids darauf vorbereiten sollen. Lassen sie sich von ihren Kindern erzählen was sie dort erwartet. Etwas Recherche vorher (muss ja kein Referat sein!) hätten unseren Jungs gut getan um die Einzigartigkeit er Bauwerke anzuerkennen.
Was haben wir noch gemacht: Wir sind viel gelaufen! Das ganze Zentrum sind wir zu Fuß abgelaufen.
Sight Seeing:
Die erste und einfachste Art die Stadt kennen zu lernen sind die unterschiedlichen Touren der Hop on Hop of Busse. Wir haben diese erst am vorletzten Tag gemacht, das war deutlich zu spät. Wie in vielen Städten halten die Busse auch in Mexico City an unterschiedlichen Sehnswürdigkeiten, hier können Sie aussteigen und beim nächsten Buss wieder einsteigen, nachdem Sie die Gegend erkundet haben. Empfehlenswert ist ein früher Start – es gibt viel zu entdecken.
Den Rhythmus der Fahrten und die letzte Fahrt erfragen sie beim Fahrer. Manchmal gibt es auch einen kleinen Fahrplan den sie dann in die Tasche stecken können
Auf diese Weise lernen Sie eine Menge über die Stadt. Sollte sie ein Platz oder eine Gegend besonders interessieren, die Zeit aber nicht ausreichen, können Sie nächsten Tag einen Uber nehmen und sich direkt dort hinbringen lassen. Sie werden entdecken, dass Mexico City sehr abwechslungsreich ist und eben nicht ausschließlich aus dem Zocalo besteht…
Formula 1
Wir waren ganz spontan zum Formel1 Rennen!. Das das genau an diesem Wochenende auch statt fand, hatten wir nicht gewusst. Aber für Alle die es interessiert in 2023 ist es wieder so! Was für eine Gelegenheit! Wir haben online die Karten bestellt und waren nicht so sicher das es funktioniert, doch auf einmal stand ein Fahrer mit Roller vor der Tür und hat die Karten gebracht. Sensationell! Wir nahmen uns ein Uber und sind zum Formel1 Gelände, das war vom Zentrum aus nur eine 20 Minuten Fahrt. Das Gelände ist riesig und an dieser Stelle gebe ich ihnen den Rat das sie auf ihre Karten schauen und den Fahrer wirklich vor dem Tor anhalten lassen wo sie auch hineingehen. Unser Fahrer hat uns am Gelände raus gelassen und dann sind wir erst einmal 30 Minuten zu Fuß gelaufen bis wir überhaupt bei unserem Eingang waren. Es dürfen keine Speisen und Getränke mit auf das Gelände genommen werden. Nehmen sie genug Geld mit, es ist wirklich teuer und das Programm ist lang. Nicht nur das freie Training der Formula 1, sondern es gibt noch historische Rennen und auch die jüngeren Fahrer auf Karts kommen zum Einsatz. Die Stimmung ist zwischen “sehen” und “gesehen werden” und dem Feeling des Motorsports einmalig. Hierzu gibt es zwei Meinungen, das ist uns schon klar. Auch bei uns schlagen zwei Herzen zwischen dem Privileg ein solches Rennen zu besuchen und außerhalb die Menschen zu sehen die für ihren Lebensunterhalt sich wirklich hart strecken müssen. Ich möchte aber an dieser Stelle keine Diskussion anheizen, sondern bemerken, das uns das nicht entgeht und wir sehr wohl mit unseren Teens darüber gesprochen haben, ob an dieser Veranstaltung etwas zu ändern wäre damit Mexico City viel mehr davon hat, denn das Gelände wo das Rennen stattfindet ist in Privatbesitz.
Shopping!
Wenn sie Töchter haben und die Möglichkeit dann planen sie so die Reise das sie in Mexico City ein Maßgeschneidertes Kleid kaufen. Es gibt hier so viele prunkvolle Abend- und Hochzeitskleider!
Hierzu noch eine Anmerkung wie die Stadt aufgebaut ist. Es ist anders als in Deutschland. Sie finden hier Straßen die sich um ein Thema drehen. Z.B. die Abendmode ist eine ganze Straßen lang. So ist das mit allen Dingen die sie kaufen möchten: z.B. Musikinstrumente, Bademode, Herrenmode, Elektroartikel, Restaurants usw. Das macht es herrlich einfach in der Stadt etwas einzukaufen.
„Hüttchenspieler“ gibt es auch hier! Wir standen direkt am Zocalo. Einem riesigen Platz, welchen sie wenn sie in Mexico City sind nicht verfehlen können. Rundherum eingesäumt von großen Gebäuden. Geschäfte und Restaurants ringsherum. Wir entdeckten ein Restaurant welches über drei Etagen geht. Von dort aus muss der Ausblick herrlich sein. Wir wollten gerade hineingehen, da sprach uns ein gutgekleideter Mann an. Gehen sie lieber nicht da hinein, sagte er zu uns. Die Betrügen die Touristen und sie kommen nicht eher wieder hinaus bis sie gezahlt haben.
Piet fragte noch einmal nach, was er damit meinte. Er erzählte uns, das die Plätze am Fenster extra kosten und das nicht wenig und das es zwei verschiedene Speisekarten gibt mit unterschiedlichen Preisen. Ist man nicht bereit die Summe zu zahlen die am Ende dabei herauskommt, dann kommen mehrere Männer die sich um einen herum positionieren und man keine Chance bekommt die Polizei zu rufen.
Puh, wir waren da wirklich dankbar für diese Information!
Was ein wenig nervig war sind die vielen Drehorgelspieler. Entweder sie drehen zu langsam oder zu schnell oder die Drehorgeln sind kaputt. Wir haben uns erkundigt! In Uniform gekleidet bitten sie um eine Spende. Diese geht zum einen als Bezahlung der Drehorgelspieler und darüber hinaus zum Wohle der Allgemeinheit. Was wir wirklich schön finden, doch es sind einfach zu viele und zu nervige. Aber bitte nicht falsch verstehen das ist stöhnen auf hohem Niveau. Einfach weiter spazieren!
Überall kann man in Mexico City etwas essen. Wir lieben es als Familie uns um diesen Punkt keine Gedanken machen zu müssen. Es ist so einfach! Überall sind kleine Imbisse, Streetfood Wagen und auch schöne Restaurants die zu jeder Tageszeit etwas leckeres zum Essen anbieten.
Ganz besonders lieben wir Streetfood. Gegrillte Maiskolben, beste Tacos, leckere Omeletts. Alles frisch mit viel Herz und Seele zubereitet.
An den Backwarengeschäften ist es schwer vorbei zu gehen. Kuchen, Brot, Brötchen sind hier nicht aus vollem Korn oder Vegan, doch es erinnert an Omis Zeiten wo einfach gebacken wurde ohne viel darüber nachzudenken, ob es denn auch gesund und bekömmlich war. Es schmeckt einfach!
Generell finden wir die Mexikanische Küche sehr sehr gesund! Alle Speisen sind frisch! Die schärfe des Essens lassen uns oft Tränen in die Augen steigen, aber das Essen macht hier glücklich! Viel Rohkost ist mit dabei, bei allem was wir bislang bestellt haben war Gemüse mit dabei, besonders Bohnen sind immer mit dabei. Die Jungs lassen schon mal die Muß aus Bohnen links liegen, aber nicht immer. Die Komponenten auf den Tacos passen von der milde der Bohnen mit der Schärfe der Chilis einfach perfekt zusammen.
Wir essen hier auch viel weniger Süßigkeiten! Das verlangen ist bei meinem Mann und mir nur da, wenn die Jungs so nervig am Tag waren.
Obwohl es alles viel viel günstiger ist. Z.B. können sie super Frühstücken gehen für 4€ pro Person. Oder ein Abendessen mit allem drum und dran kostet für die Familie 35€.
Gibt es noch Möglichkeiten zum sparen. Wir haben uns für einen Tag einen privaten Fahrer genommen. Für den ganzen Tag haben wir 60€ gezahlt. Er hat uns zu den Pyramiden gebracht und gewartet und danach sind wir noch zu einem Handwerkermarkt gefahren. Noch etwas Sightseeing und wissenswertes über Mexiko und wir waren gegen 18.00h wieder an unserer Unterkunft angekommen.
Bereichtigter Weise fragen sie wie sie an einem Fahrer herankommen. Sie müssen einfach mit Leuten sprechen, fragen und vertrauen haben dann klappt das schon.
Auf jeden Fall war es günstiger als mit einem Uber!