Vietnam – Hanoi – Halong Bucht

In Hanoi waren wir zum chinesischen Neujahrsfest. Es wird so viel darüber berichtet und wir wollten es einmal miterleben. Das sind die höchsten Festtage dieser Kultur und läuft nach einem festgeschriebenen Ritual ab.

An oberster Stelle steht die Familie. Die Straßen sind wie leergefegt, alle fahren zu ihren Familien nach Hause und sind in den Häusern beisammen. Eigentlich wie bei uns an Weihnachten.

Zum Neujahr gehört die Erneuerung: Es wird innen renoviert, sich neue Kleidung gekauft, zum Friseur gegangen und die Essens-Vorbereitung gehört auch dazu.

Der erste Tag des neuen Jahres wird ebenfalls im Kreise der Familie gefeiert. Schon am vormittag wird sich getroffen und begrüßt seine Eltern mit einem Neujahrssegen und einem Kompliment. Dann folgt die “Bescherung”. Es werden rote Umschläge an unverheiratete Mitglieder der Familie verteilt.

Wir haben überall junge Menschen in den Cafes gesellig zusammen gesehen, die sich mit roten Umschlägen beschenkt haben. Dieses kleinen Geldgeschenke haben etwas mit Respekt zu tun und den verbundenen Neujahrswünschen.

Der zweite Tag ist die Rückkehr verheirateter Töchter mit ihrem Ehemann in ihre Familien, er wird mit einem festlichen Essen gefeiert.

Dritter und vierter Tag werden die Verwandten besucht. Da kommt dann die gesamte Familie zusammen. Witzig ist der Name des Tages “Chikou” = “bloßes Mundwerk” – Streit. Na ja, das kennen wir bestimmt selbst aus der Weihnachtszeit, wenn alle zusammen kommen!

Wie war es denn wirklich: Wir waren in Hanoi auf einem großen Platz am Wasserpuppentheater und dort wurde ein Mega Feuerwerk entfacht. Den ganzen Abend waren Straßenstände mit Food und Kleidung offen. Ein Gewusel an Menschen. Gut gelaunt, laut und fröhliche Menschen tummelten sich in den Straßen. Hier und da war Musik zu hören und eine Stunde vor Mitternacht wurden am Straßenrand alte Zeitungen verkauft (ja wirklich) um sich um den See zu setzen wo der Blick auf das Feuerwerk am Schönsten ist. Dann war das Feuerwerk und Schwupps war alles vorbei! Ja wirklich, die Menschen gehen nach Hause. Selbst die Bühnen waren schon abgebaut. Die Straßenreinigung mit Wasserfontäne fährt an uns vorbei und wir mussten zur Seite springen, damit wir nicht noch geduscht nach Hause gehen.

So sind die Bräuche, ein Frühlingsfest mit der Familie! Wir allerdings waren enttäuscht. Wir gingen durch die Straßen und oft sahen wir kleine Feuer am Straßenrand. Mitten in der Stadt von Hanoi, wo die Bauweise und die Geschäfte mit viel leicht entzündbaren Stoffen gebaut oder ausgestattet sind war Feuer. Dies ist auch eine Tradition. Es werden aus Papier Einhörner, rotes Papier und Geldscheine aus alten Zeiten verbrannt.

Die Ahnen die im Paradies sind, sollen sich diese Dinge greifen um denjenigen auf  Erden wohl gesonnen zu sein, wenn sie selbst ins Paradies kommen. Wir sind eingeladen worden mit zu machen und danach gab es einen selbstgebrannten Schnaps, der genauso im Hals gebrannt hat wie das Feuer auf dem Boden.

Halong Bay: Ein Erlebnis, das wir nie wieder vergessen werden! Von Hanoi aus können sie sowohl mit einem der vielen Busunternehmen fahren oder sich ein „Grab“ (über die App Grab rufen sie sich ein Taxi, welches aber viel günstiger ist als ein Taxi) rufen. Wir haben uns ein Grab gerufen und für umgerechnet 70€ waren wir 2 Stunden später in der Halong Bucht. Wir hatten Zeit und haben uns  vor Ort orientiert. Unsere Recherche wird ihnen helfen sich besser zurecht zu finden, denn meistens sind die Touren zu den 2.000 schlafenden Drachen im Wasser fest und geführt. Da bleibt keine Zeit für das drum herum.

Ich freue mich Ihnen doch unsere Eindrücke mitzugeben, damit sie sich auch besser entscheiden können.

Wir sind angekommen, nur mit einem Rucksack auf dem Rücken und sind am gesamten Hafen wo alle Ausflugsschiffe abfahren spaziert. Ein Wahnsinn wieviele Hotels im Bau sind oder verweist sind. Die ganze Bucht besteht nur aus Hotels! Vor Corona muss hier die Hölle los gewesen sein. Es gibt noch  ein Delfinarium und einen Park, der mit überdimensionalen Figuren wie KingKong und Saurier Skeletten dekoriert wurde. Alles ist auf Chinese ausgerichtet. Doch mit der Corona-Politik sind keine Chinesen hier her zurück gekommen, darum war es für uns ein Privileg mit so wenig Touristen die Gegend zu genießen. Klar war es schwer ein Hotel zu finden, welches überhaupt offen hat. Oder auch ein Restaurant, letztendlich haben wir bei einem Kiosk gegessen, aber wenn sie eine Mini-Kreuzfahrt buchen mit 5 Sternen, dann reicht ein „5 Minuten Terrine“ völlig aus.

Wir haben 2023, wenn in den nächsten Jahren die Touristen hierher zurück kommen dann ist das ein Ort, vergleichbar wie Mallorca mit Chinese People. Mega Karaoke Bar und die Ausflugsschiffe alle mit Musik bestückt.

Wir haben geschaut welches Schiff uns gut gefällt und auch wie freundlich die Menschen sind. Die Alisa Cruise ist für uns in Frage gekommen, da der Manager gerade einem jungen italienischen Pärchen geholfen hat, ihre Reisegruppe von einer anderen Schiffsgesellschaft, und damit auch ihr Gepäck mit Pässe und Geld wieder zu finden. Sie kamen verspätet vom Schiff und der Bus ist einfach abgefahren und sie standen mit „nix“ da. Er gab ihnen Geld, setzte sie ins Taxi und hielt den Bus vor der Autobahn auf, das fanden wir großartig!

Dieses Schiff gibt es über Booking zu buchen. Wir empfehlen die 2 Tages/ 1 Nacht Tour. Wir konnten vor Ort mit dem Preis verhandeln und haben 100€ pro Person gezahlt. Das ist immer noch viel Geld, aber schauen sie sich die Bilder an! Das Programm war straff und wir haben viel gesehen. Es geht erst um 12.00h an Bord, dann ablegen und Lunchtime. Um 15.00h besuch von Titop Island wo wir schwimmen und auf einer Aufsichtsplattform waren. Anschließend wurden wir direkt zu einer Kajakstation gebracht. Zu zweit und mit Bananen zum verfüttern sind wir in die Bucht gefahren. Es waren dort so viele Affen das wir es schon ein bisschen mit der Angst bekommen haben dichter ans Ufer zu fahren. Ein toller Blick auf die Felsen mit Seeadler, wie aus einem Bilderbuch.

An Bord eine heiße Dusche und dann ein 5 Gänge Menü vom aller Feinsten. Die Vietnamesische Küche ist wirklich sehr gut.

Der zweite Tag beginnt schon um 6:30h mit Frühstück. Direkt im Anschluss ist ausbooten zum Besuch der Sung sot cave, die Sonnenhöhle. Beeindruckend! Eine Höhle die riesig ist und dem Weltnaturerbe angehört. Zurück aufs Schiff und dann die Fahrt genießen bevor wir wehmütig um 13.00h von Bord gestiegen sind. Schade schon vorbei!

Zur Info: Die 3 Tages Tour ist nicht entspannter! Sie verlassen für eine Nacht das Schiff und übernachten an Land, bevor es dann mit dem Schiff weiter geht.

Sie können sich viel viel länger in dieser Bucht aufhalten um mehr von Felsen zu sehen, doch das erfordert Organisation. Denn die meisten Cruises fahren genau diese Tour. Tagestouren zur Perlen-Austern-Farm oder anderen Sehenswürdigkeiten sind nicht mit Übernachtung. Von diesem Hafen gehen auch Fähren zur Insel Cat Ba.